DIAH

Infektionen der Hand

Die Anatomie der Hand weist einige Besonderheiten auf. Deshalb weisen übliche Eiter-Infektionen an der Hand Unterschiede gegenüber denen anderer Körperteile auf: Sie erfordern rasches Reagieren und teilweise besonders konsequente chirurgische Therapie.

Anscheinend banal erscheinende Stichverletzungen sind oft die Ursache für das Einbringen von eitererregenden Bakterien. Diese können sich in den tiefen Schichten der Haut längere Zeit unbemerkt vermehren, um sich dann um so dramatischer in der Tiefe auszubreiten. An anderen Stellen des Körper entsteht schnell ein Abszess mit allen Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Überwärmung und Schmerz). Diese Zeichen sind leicht zu erkennen. Nicht so an der Hand, wo die dicke Haut der Hohlhand den Eiter nicht an die Oberfläche kommen lässt. Wegen der besonderen Anatomie kann sich der Eiter innerhalb von Stunden(!) in vorgegebenen Bahnen der Sehnenscheiden über die ganze Hand ausbreiten und den komplexen Bewegungsapparat unwiederbringlich zerstören. Bei längerem Verlauf kann er sogar den Knochen angreifen. Was es bedeutet, wenn die feinen Bewegungsmöglichkeiten der Hand durch verklebte oder zerstörte Sehnen verloren gehen, braucht nicht näher erläutert werden!

Solche unter der Haut entfachten Infektionen der Hand laufen wegen dieser Besonderheiten immer Gefahr, zu spät erkannt und inkonsequent behandelt zu werden. Deshalb sollten anhaltend schmerzende Stiche an der Hand unbedingt von einem Handchirurgen untersucht werden!

Beim Nagelumlauf – keine banale Infektion, wie landläufig immer wieder zu hören – ist die frühzeitige Eröffnung die Methode der Wahl, um langwierigen Verläufen mit unschönen Narben vorzubeugen.

Eine antibiotische Behandlung bei der Infektion an der Hand kann nur unterstützend neben dem handchirurgischen Eingriff wirksam sein.

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